Mikroplastik in Flüssen: Unsichtbare Gefahr für Tiere & Umwelt

Mikroplastik ist mittlerweile überall – in der Luft, im Boden und besonders in unseren Gewässern. Flüsse sind eine der Haupttransportrouten für Plastikpartikel, die sich dann in Seen und Meeren anreichern. Doch was genau ist Mikroplastik, woher kommt es, und welche Auswirkungen hat es auf Tiere und die Umwelt?


Was ist Mikroplastik und wo kommt es her?

Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel mit einer Größe von unter fünf Millimetern. Diese kleinen Teilchen entstehen entweder gezielt für industrielle Zwecke oder entstehen als Nebenprodukt durch den Zerfall größerer Plastikobjekte.

Hauptquellen von Mikroplastik:

🔹 Primäres Mikroplastik – Wird direkt in Form kleiner Kunststoffpartikel produziert und in Kosmetika, Reinigungsmitteln oder als Granulat für industrielle Zwecke verwendet.
🔹 Sekundäres Mikroplastik – Entsteht durch die Zersetzung größerer Plastikobjekte, z. B. durch UV-Strahlung, Abrieb oder Witterungseinflüsse.

Weitere bedeutende Quellen sind:

Abrieb von Autoreifen – Beim Fahren lösen sich kleinste Gummipartikel, die vom Regen in Flüsse gespült werden.
Waschen synthetischer Kleidung – Polyester- und Fleece-Stoffe verlieren Mikrofasern, die über das Abwasser in die Natur gelangen.
Zerfall von Plastikmüll – Weggeworfene Plastiktüten, Verpackungen oder Flaschen werden mit der Zeit in immer kleinere Teile zersetzt.

Da Mikroplastik so klein ist, wird es von Kläranlagen nur unzureichend herausgefiltert und gelangt ungehindert in Flüsse und Seen.


Wie beeinflusst Mikroplastik Tiere und Ökosysteme?

Mikroplastik ist nicht nur allgegenwärtig, sondern auch besonders gefährlich für die Natur. Einmal in Flüssen und Seen angekommen, verteilt es sich in der Nahrungskette und kann massive Schäden verursachen.

Auswirkungen auf Tiere:

🐟 Verwechslung mit Nahrung: Viele Fische, Muscheln und Krebse halten Mikroplastik für Nahrung. Das kann dazu führen, dass ihre Mägen mit Plastik gefüllt sind, sie aber keine echte Nahrung mehr aufnehmen können. Die Folge: Hungertod oder Entwicklungsstörungen.

🦆 Giftige Schadstoffe: Plastikpartikel können Schadstoffe wie Pestizide oder Schwermetalle anziehen. Werden diese Partikel von Tieren gefressen, gelangen auch die Giftstoffe in ihren Körper und können Organschäden oder Fortpflanzungsprobleme verursachen.

🐌 Beeinträchtigung des Stoffwechsels: Studien zeigen, dass selbst kleinste Plastikpartikel in Zellen eindringen können. Das kann den Stoffwechsel verlangsamen und das Wachstum von Wasserorganismen hemmen.

Schäden an Ökosystemen:

🏞 Veränderung von Fluss- und Bodenstrukturen: Mikroplastik lagert sich nicht nur in Gewässern ab, sondern auch im Sediment. Dadurch kann die natürliche Durchlässigkeit von Böden verändert werden, was langfristig die Wasserqualität beeinflusst.

🌿 Schädigung von Pflanzen: Mikroplastik kann sich an Pflanzenwurzeln anlagern, wodurch die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser erschwert wird. Dies kann das Pflanzenwachstum hemmen und somit das gesamte Ökosystem schwächen.

🌊 Anreicherung im Wasserkreislauf: Einmal freigesetzt, bleibt Mikroplastik über Jahre hinweg im Wasser. Es wird mit Strömungen weitertransportiert, kann sich in Küstenregionen ablagern oder sogar bis in die Tiefsee gelangen.


Tipps, um Mikroplastik im Alltag zu vermeiden

Jeder kann dazu beitragen, Mikroplastik zu reduzieren und unsere Flüsse sauberer zu halten. Hier einige einfache Maßnahmen:

Kosmetika ohne Mikroplastik verwenden – Achten Sie beim Kauf auf die Inhaltsstoffe. Vermeiden Sie Produkte mit Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Nylon.
Plastikverpackungen reduzieren – Nutzen Sie wiederverwendbare Einkaufstaschen, Glas- statt Plastikflaschen und Mehrwegverpackungen.
Synthetische Kleidung bewusst waschen – Spezielle Waschbeutel wie der „Guppyfriend“ können Mikrofasern herausfiltern.
Reifenabrieb reduzieren – Vorausschauendes Fahren und ein gut eingestellter Reifendruck minimieren den Abrieb.
Plastikmüll richtig entsorgen – Verpackungen, alte Kleidung und Plastikgegenstände nicht in die Natur werfen, sondern ordnungsgemäß recyceln.


Fazit

Mikroplastik in Flüssen ist eine unsichtbare, aber folgenschwere Umweltgefahr. Besonders Tiere und Ökosysteme leiden unter der Belastung durch winzige Kunststoffpartikel. Mit bewussten Entscheidungen im Alltag kann jeder von uns dazu beitragen, die Mikroplastik-Verschmutzung zu verringern und unsere Umwelt langfristig zu schützen.Wollen Sie aktiv etwas gegen Plastikmüll in Flüssen tun? Dann unterstützen Sie uns bei Flusshelden e.V. – gemeinsam setzen wir uns für saubere Gewässer ein! 🌿💧